Der Wilde-Mändle-Tanz
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Ein überaus eigenartiges Spiel ist seit alters her in Oberstdorf heimisch, der Wilde-Mändle-Tanz, der in seiner Überlieferung in die keltische Zeit vor über 2000 Jahren zurückgeht und nur alle 5 Jahre aufgeführt wird.
Die Geschichte der Wilden Mändle
Verbreitet waren die "Wilden Mändle", verbunden mit vielen Sagen, früher über das ganze Alpengebiet, von Hochsavoien bis zur Tatra, von den Dolomiten bis in den Harz und den Thüringer Wald. Nur noch in Oberstdorf, im Schutze der Gebirgstäler, hat sich der Tanz bis heute erhalten. Die erste komplette Beschreibung des Tanzes findet sich in der von Abt Columban verfaßten Vita von 615 n. Chr., so wie er mit geringen Änderungen heute hier noch aufgeführt wird. 1393 ist der selbe Tanz erwähnt, anläßlich der dritten Hochzeit einer der Hofdamen der Königin im Hotel Saint Paul in Paris.
Auch auf dem englischen Hof
1793 holte der Kurfürst von Trier und Bischof von Augsburg die Wilde-Mändle von Oberstdorf an seinen Hof, um sie den hohen Gästen als 'Komedy der 12 Wildem-Mann' vorzuführen. Auch am englischen Hof gab es unter Heinrich VIII. bereits 1515 den Wilde-Mändle-Tanz. Die Musik
Frischer Tannenreisig
Geheimnisvoll wie der Tanz ist auch die Kleidung. Sie ist aus Tannenbart hergestellt und bildet eine Vermummung bis auf die Augen. Sie besteht aus Moosflechte, die in Höhenlagen über 1.500 Metern im Bergwald zu finden ist. Um die Hüfte ist ein Gürtel aus frischen Tannenreisig gewunden und auf dem Kopf ruht ein Kranz aus Blättern des Stechholders (Stechpalme). In der Schlußszene wird vom König der Met eingeschenkt und dann erklingt im Chor das Wilde-Mändle-Lied. Der Zuschauer fühlt sich durch die seltsame Musik, die eigenartigen Bewegungen der Tänzer und durch die charakteristische Bühne zurückversetzt in die Zeit, deren Leben wir nur noch ahnen, aber nicht mehr kennen.
Der Tanz wird nur alle 5 Jahre aufgeführt!
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